Schmerztherapie – Schmerzen retten unser Leben
Stellen Sie sich vor, Sie fallen von einer Leiter, verletzen sich am Kopf und verspüren keinerlei Schmerzen. Sie würden nicht in die nächste Klinik fahren, wo man Ihnen Ruhe verordnen und Sie behandeln würde. Ihr Gehirn würde langsam den Geist aufgeben, im wahrsten Sinne des Wortes.
Oder stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Blinddarmentzündung und würden das nicht registrieren. Der Darm würde zwangsläufig brechen und innere Blutungen würden Sie töten, ohne dass Sie das merken.
Schmerzen sind das Frühwarnsystem unseres Körpers. Sie zeigen uns, dass irgendwo im Organismus etwas nicht in Ordnung ist.
Ärzte und wir Therapeuten unterscheiden zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Akute Schmerzen haben in der Regel eine direkte Ursache. Wird sie beseitigt, verschwindet der Schmerz. Einen entzündeten Zahn wird Ihr Zahnarzt behandeln oder ziehen, ein gebrochenes Bein wird Ihr Orthopäde richten und eingipsen. Kopfschmerzen, die auf eine durchgefeierte Nacht zurückzuführen sind, können Sie selbst behandeln, indem Sie ein Schmerzmittel nehmen.
Chronische Schmerzen dagegen können verschiedene Ursachen haben und sich manifestieren. Um dem Auslöser auf den Grund zu gehen, sind „interdisziplinäre“ Untersuchungen erforderlich (inter lateinisch = zwischen und disciplinalateinisch = Lehre, Zucht, Schule). Mehrere Fachrichtungen wie zum Beispiel Neurologie, Psychologie oder Innere Medizin werden mit einbezogen.
Hier kommt das Ebenenmodell nach Florian Hockenholz ins Spiel
Es unterscheidet:
• Die lokale Ebene: Schmerz und Ursache liegen direkt beisammen, beispielsweise nach einer Verletzung.
• Die fasziale Ebene: Über Faszien, die unseren gesamten Organismus durchziehen, verteilt sich der Schmerz im Körper.
• Die segmentale Ebene: Das zentrale Nervensystem nimmt die Schmerzinformation auf und verbreitet sie von den Nervenwurzeln bis in die Nervenendigungen, etwa in den Fingerspitzen.
• Die vegetative Ebene: Das vegetative Nervensystem versorgt unser Gewebe und signalisiert Störungen durch spezielle Schmerzsymptome.
• Die viszerale Ebene: Unsere Organe sind ebenfalls miteinander verbunden und erzeugen Beschwerden, wenn in diesem System eine Krankheit vorliegt. (viscera lateinisch = Eingeweide)
Lesen Sie hier den ausführlichen Artikel über das Ebenenmodell nach Florian Hockenholz.
Schmerztherapie
Die Schmerztherapie – oder das Schmerzmanagement – beinhaltet alle Behandlungsformen, die Schmerzen reduzieren oder ausschalten. Dazu gehören die Spritze beim Zahnarzt, die Narkose vor einer Operation, alle Schmerzmedikamente und die physikalischen Therapien, die wir Ergotherapeuten durchführen.
Wenn Sie zu uns kommen, haben Sie in der Regel Schmerzen. Wir Ergotherapeuten führen zunächst immer ein ausführliches Gespräch mit Ihnen, befragen Sie nach Vorerkrankungen, Ihrer psychosozialen und psychischen Situation und der Art Ihrer Beschwerden. Wir nennen das „Anamnese“ (aná altgriechisch = auf, mnéme altgriechisch = Gedächtnis, Erinnerung). Danach entscheiden wir gemeinsam, wie wir Ihre Beschwerden lindern.
Faszienbehandlung – Schmerztherapie
„Faszien“ (fascia lateinisch = Band) halten unseren Körper zusammen und bilden ein eigenständiges Informations- und Regulationssystem. Um geschmeidig zu bleiben, benötigen Faszien regelmäßig Bewegung, damit sie nicht verfilzen und uns ärgern. Eine längere Ruhepause nach einer Operation oder einem Knochenbruch beispielsweise trocknet unsere Faszien aus. Auch reine Faulheit verursacht Störungen im Netz der Faszien.
Mit gezielten Massagetechniken und -griffen geben wir diesen Bandstrukturen ihre Feuchtigkeit und damit ihre Beweglichkeit zurück, Ihre Schmerzen verschwinden.
Lesen Sie hier den ausführlichen Artikel über die Welt der Faszien und ihre Behandlung. Es ist faszinierend!
Schmerzen lindern mit Schröpfen
Ja, der Begriff „Schröpfen“ löst mitunter seltsame Assoziationen aus. Mittelalterliche Darstellungen von reisenden Heilern gibt es in der Literatur reichlich. In unseren hochmodernen Praxen allerdings praktizieren wir das „Schröpfen“ unter extrem hygienischen Bedingungen sehr erfolgreich.
Die wissenschaftlichen Grundlagen des Schröpfens sind Erkenntnisse aus der Traditionellen Chinesischen Medizin und des Klassischen Altertums. Sie gehen davon aus, dass ein Ungleichgewicht der „Säfte“ im Körper (jede Art von Feuchtigkeit wie Galle, Blut oder Wasser) zu Beschwerden und Schmerzen führt.
Wir Therapeuten sind perfekt geschult und nehmen Ihnen mit Schröpfgläsern und Schröpfkopfmassagen erfolgreich Ihre Schmerzen.
„Krank vor Schmerzen“ – das Schröpfen.
Spiegeltherapie bei Phantomschmerzen
Die Spiegeltherapie hat ihren Ursprung in der Behandlung von Phantomschmerzen, also Schmerzen in Körperteilen, die nach einer Amputation gar nicht mehr vorhanden sind. Wenn man früher dachte, Patienten bilden sich diese Schmerzen nur ein und sie belächelt hat, wissen Ärzte und wir Therapeuten heute über das „Schmerzgedächtnis“ im Gehirn und nehmen Ihre Beschwerden sehr ernst.
Mithilfe eines Spiegels, den wir in Ihrer Körpermitte platzieren, trainieren wir neue Hirnareale beispielsweise nach einem Schlaganfall, bei Parkinson oder Multipler Sklerose und können Lähmungen und Schmerzen entgegenwirken. Klingt komisch? Ja, zugegeben. Aber in unserer Ausbildung haben wir Therapeuten diese Behandlungsmethode perfekt gelernt. Wir wissen um die Neurologie, kennen die Ergebnisse der Hirnforschung auswendig und haben vor allem viel Erfahrung. Wir können das!
Lernen Sie hier die unglaublichen Erfolge der Spiegeltherapie kennen.
Mit Thermotherapie Schmerzen lindern
Jeder kennt die Behandlungsmethoden unserer Großmütter: Kalte Wadenwickel bei Fieber oder heiße Packungen und Bäder bei Verspannungen wenden wir alle an. Die Kneipp-Kur gegen Durchblutungsstörungen und das entspannende Infrarotlicht über dem Wickeltisch sind uns allen geläufig.
In unserer hochmodernen Praxis steht alles bereit. Vor allem akute Schmerzen lindern wir mit dem gezielten Einsatz der Thermotherapie. Das versprechen wir Ihnen.
Warum das physiologisch so ist und wann wir wie behandeln, lesen Sie unter Thermotherapie.
Haben Sie Fragen zur Schmerztherapie oder wünschen einen Termin? Schreiben Sie uns über unser Kontaktformular oder rufen uns unter 021614000660 an.